12 Die Kür – Online Werbung

101 Online Kapital - Teil 12 Die Kür: Online-Werbung

Bis zum elften Teil der Kolumne 101 Online Marketing bestand Ihre Investition maßgeblich aus Arbeitszeit und gegebenenfalls der Verwendung von Bildmaterial. Mit etwas Geschick konnten Sie auf Fotos zurückgreifen oder mit geringem Kostenaufwand neue Bilder erzeugen. Um Ihr Online Kapital nun zu vermehren, bedarf es einer Art „Risiko-Anlage“, im Klartext bedeutet dies soviel wie bezahlte Werbung.

Was ist organisches Wachstum?

Falls Sie sich vorab mit der Thematik des Online-Marketing auseinandergesetzt haben, ist Ihnen der Begriff des organischen Wachstums bereits geläufig. Unter diesem Begriff versteht man das Wachstum Ihrer Bekanntheit ohne Hilfe von bezahlter Werbung. Posten Sie also einen Beitrag in einem sozialen Netzwerk ohne diesen zu bewerben, sind alle Reaktionen wie Likes oder Kommentare organisch erstanden. Erzeugen Sie durch eine Aktivität neue Kunden oder folgen Ihnen mehr Menschen auf Facebook, verdanken Sie dies Ihrem tatsächlichen Einfluss. Je nach Algorithmus des sozialen Netzwerks erreichen Sie einmal mehr und einmal weniger Personen.

Wozu benötige ich bezahlte Werbung?

Um mehr Einfluss auf den Erfolg einer Werbebotschaft – ergo eines Posts – zu haben, bieten Ihnen die verschiedenen Plattformen an, Beiträge zu bewerben. Im Vergleich zur organischen Reichweite können Sie somit gezielt eine Interessengruppe ansprechen und einige einfache Kennzahlen erhalten, mit denen Sie Ihre Anzeige optimieren können.

Haben Sie eine Anzeige erstellt, können Sie den Erfolg Ihrer Anzeige zu den Zahlen Ihrer organischen Beiträge vergleichen.
Dabei bieten nicht nur soziale Medien, sondern auch Suchmaschinen eigene Formen der bezahlten Werbung an. Sie können Ihre Firma direkt an erster Stelle zu bestimmten Suchbegriffen positionieren. Stellen die Suchmaschinen jedoch Verstöße gegen SEO-Richtlinien auf Ihrer Webseite fest, kann es durchaus sein, dass Ihre Werbeanzeige nicht akzeptiert und schlicht und einfach nicht geschaltet wird.

Die Kosten für Suchmaschinenwerbung werden vornehmlich im Bieterverfahren ermittelt. Demnach richten sich die Kosten pro Klick auf Ihre Anzeige je nach Bekanntheit des Suchbegriffs (Keyword), der Platzierung (über oder unter den Suchergebnissen) sowie der Tageszeit. Auf diese Art und Weise können Sie besonders in weniger umkämpften Nischen mit einem kostengünstigen Werbebudget viel erreichen.

Hüten Sie sich vor Schönmalerei

Aber auch die Kennzahlen zum Erfolg Ihrer Werbeanzeige in sozialen Netzwerken sollten Sie zumindest kritisch unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich liegt es im Interesse der Plattform, Ihnen die kostenpflichtigen Werbeanzeigen schmackhaft zu machen. Videoaufrufe werden großzügig bewertet und eine ungenau definierte Zielgruppe führt zwar oft zu vielen Aufrufen oder neuen Followern, diese Interagieren aber nicht mit Ihnen oder Ihren Inhalten oder befinden sich in einem für Sie nicht interessanten Land außerhalb der EU.

Als Best Practice gilt, Ihr Werbe-Budget auf mehrere kleine – dafür sehr konkrete Zielgruppen und Themenbereiche zu gliedern und diese miteinander zu vergleichen. Justieren Sie hier und da nach und konzentrieren Sie sich nach und nach auf die erfolgreichste Werbemethode um langfristig Ihr Budget besser einsetzen zu können.

Die bezahlte Online Werbung ist sehr komplex und entwickelt sich stetig weiter. Die Kür zu meistern ist im Tagesgeschäft und den üblichen Online-Aktivitäten kaum bis gar nicht zu schaffen. Dennoch lassen sich hier mit kleinen Maßnahmen erste Erfolge erzielen. Haben Sie alle vorherigen Schritte des Online-Kapitals berücksichtigt und erfolgreich umgesetzt, können Sie mit zehn bis 20 Euro pro Monat einen Test-Ballon starten und sehen, ob Sie durch diese Form der Werbung neue Kunden akquirieren können.